Populäre Kontroversen zur Arbeit der Zukunft

Stefan Birk

 

Beschäftigen Sie sich mit der „Arbeit der Zukunft“? Dann dürften Ihnen die folgenden Kontroversen wohlbekannt sein:

 

Wo und wann soll Arbeit stattfinden? Ist es besser im Büro zu arbeiten oder doch eher „Home Office“? Sind feste Arbeitszeiten die Garantie für „gute Arbeit“ oder sollte man auf Vertrauenszeiten setzen? Welche Ausstattung braucht ein Büro heute – technisch, ästhetisch, organisatorisch?

 

Wie vereinbart man Karriere und Familie? Was wird von den Betroffenen gewünscht, um beide Welten miteinander zu vereinbaren? Mehr Geld, um Haushaltsführung und Kindererziehung zu professionalisieren oder doch besser flexiblere Zeitvereinbarungen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer?

 

Wie geht man mit verschiedenen Generationen im Unternehmen um? Da stellt sich zunächst natürlich die Frage: Gibt es das Problem überhaupt? Mit anderen Worten, gibt es Unterschiede zwischen den Generationen oder ist beispielsweise die Generation Y eine Erfindung von Beratern?

 

Oder vielleicht ein wenig theoretischer: Was ist gute Arbeit? Vielleicht die wichtigste Frage in diesem Zusammenhang. Also: Ist eine langfristige Festanstellung die Basis für gute Arbeit oder sind es doch eher die spannenden Projekte, die zählen? Wird die Sicherheit der Selbstverwirklichung durch Arbeit vorgezogen oder umgekehrt?

 

In wenigen Feldern ist die „gefühlte“ Widersprüchlichkeit grösser als im Zusammenhang mit dem Thema „Arbeit der Zukunft“. Diese Widersprüche sind verwirrend für den Praktiker, aber natürlich gut fürs Geschäft von Autoren, Beratern und Zukunftsforschern. Man kann dicke Analysen erarbeiten und unendlich viele Szenarien anbieten. In den allermeisten Fällen fokussiert man allerdings auf eine bestimmte Frage. Es existieren kaum Versuche, ein integriertes Konzept zu entwickeln, das diese Fragen insgesamt in den Blick nimmt.

 

Es verwundert darum kaum, dass auch in der Unternehmenspraxis oft nur Einzelmaßnahmen umgesetzt werden. Dabei setzt man gerne auf besonders plakative, sichtbare Maßnahmen wie z.B. die Gestaltung der Büros. In vielen Fällen wird offenkundig alles getan, um den Arbeitsplatz wie ein Wellness-Hotel aussehen zu lassen. In wenigen Fällen sind diese Maßnahmen Teil eines durchdachten Gesamtkonzepts, das die sichtbaren Änderungen der physischen Arbeitswelt mit Weiterentwicklungen in Organisation und Unternehmenskultur verbinden. Die Erarbeitung einer solchen Gesamtsicht hat sich das Institut zur Aufgabe gemacht.


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